Das Rákóczi Museum des Ungarischen Nationalmuseums

Das im Jahre 1950 gegründete Rákóczi Museum des Ungarischen Nationalmuseums ist die wichtigste Rákóczi-Kultstätte Ungarns. Die Burg von Patak ist der bedeutendste unberührt erhalten gebliebene Gebäudekomplex der Spätrenaissance im Land. Péter Perényi ließ sie nach der Schlacht bei Mohács (1526) als neues Besitzzentrum seiner Familie errichten. Dis südliche Hälfte der mittelalterlichen Innenstadt wurde zu dieser Zeit mit Mauer, Graben und Bastionen befestigt. In der Südostecke der Stadtbefestigung entstand die neue Perényi Residenz zwischen 1534 und 1537. Der Rote Turm bewahrte bis heute seinen ursprünglichen Zustand zum ersten Stock. Seine Steinschnitzereien sind repräsentative Stücke der Architektur der ungarischen Spätrenaissance.

 

 

Im Palastflügel verfolgt die Ausstellung „Die ruhmreiche Zeit der Rákóczis” die Geschichte der Familie Rákóczi und von Sárospatak im 16-18. Jh., das Leben von Ferenc Rákóczi II. und die Ereignisse des Freiheitskampfes. Die anschließende Möbelausstellung, die die schönsten Stücken der Sammlung enthält, präsentiert die jahrhundertelange Entwicklung des Burgschlosses von Patak in zeitlicher Abfolge. Die Ausstellung „Magnatenleben im 16-17. Jh.” Im Roten Turm ist vor allem eine Wahl aus den schönsten Stücken der Spätrenaissance-Möbelkunst. Die aus dem Roten Turm stammenden originalen Spätrenaissance-Steinschnitzereien erscheinen als monumentale Exponate in der Ausstellung „Steine sprechen” und in den Lapidarien (der Renaissance und der Gotik).

 

 

Die äußeren Burgmauern und Bastionen ließ Péter Perényi zur gleichen Zeit mit der inneren Burg erbauen. György Rákóczi I. modernisierte später dieses Verteidigungssystem. Die Kasematte der sog. Italienischen Bastei diente das Verteidigungssystem des Roten Turmes. Die hiesige Ausstellung „Kampfkunst der Spätrenaissance” demonstriert mit der Hilfe von interaktiven Mitteln die Entstehung des äußeren Verteidigungssystems der Burg, die zeitgenössischen Waffen und das Leben der Soldaten.

 

Im südöstlichen Winkel der äußeren Burg von Sárospatak wurde die Kanonengießerei von György Rákóczi I. zwischen 1631 und 1648 untergebracht. Während der archäologischen Ausgrabung kam ein Gebäude mit mehreren Räumlichkeiten zum Vorschein, im südlichen Teil mit Bronzeschmelzofen und dem dazu gehörigen Gießschacht. In der Werkstatt konnten vielleicht mehrere hundert Kanonen gegossen werden, die für die Burgen und befestigten Herrenhäuser des Fürsten bestimmt waren.